Feste feiern.

 Sie ist weg, weg, und ich bin wieder allein, allein. Die Rede ist selbstverständlich von Anne-Claire und ich bin mir sicher, dass meine Schwester sehr stolz über die Verwendung dieses Zitates ist. Der Abschied wurde gebührend gefeiert, so wie sich das gehört, sodass wir uns am Ende dreimal von ihr verabschiedet haben, aber ich nicht einmal richtig.

Begonnen haben wir am Dienstag mit der gemeinsamen Feier von Johannes' Geburtstag und Annes Abschied. Wir Freiwilligen und Praktikant_innen haben uns in der Wohnung über meiner getroffen, gemeinsam Abendbrot gegessen und die Nacht durchgetanzt. Ich war wirklich froh, dass ich am nächsten Tag erst verdammt spät arbeiten musste. 

Ich hab Kuchen gemacht! Fortschritt.
Am Donnerstag war ich mit Adina im Kino, um Mockingjay zu sehen. Ich werde das jetzt nicht weiter kommentieren, weil eins sich meine Reaktionen dazu eigentlich vorstellen kann. (Ich habe nicht geheult, nein. Nicht mal ein ganz kleines bisschen. Nein nein nein.) Ich mag das Kino dort immer noch sehr, auch wenn mich die grundsätzliches Pausen etwas stören. Der Eintrittspreis ist dafür top. Schön war es auch, die leere und weihnachtlich erleuchtete Hauptstadt zu sehen. Das musste natürlich für Fotos ausgenutzt werden. Als wir wieder nach Hause kamen, war in Adinas Wohnung schon wieder Abschiedsfeier angesagt, aber wir haben uns abgesetzt und Kuchen gebacken. War auch sehr gut ...

Wenn es nur so leer geblieben wäre ...


Mein Freitag war ein bisschen hektisch, da ich eigentlich arbeiten musste, die Kinder aber einfach nicht aufgetaucht sind, dann hatten wir den Abschiedslunch für Anne-Claire in der Inspire Kantine, anschließend ein Meeting mit der neuen EFD-Koordinatorin Natasha. (Weitere Infos zu meinen jetzt häufiger werdenden Meetings mit ihr folgen bald.) Am Freitagabend sind wir in einer großen Gruppe in unser indisches Lieblingsrestaurant gegangen. Auch wenn wir uns alle praktisch täglich sehen, ist es doch etwas komplett anders, mit allen am Tisch zu sitzen, gutes Essen zu genießen zu quatschen und Quatsch zu machen. Im Restaurant haben wir Anne-Claire auch endlich ihr Abschiedsalbum gegeben, das bei uns Tradition hat. Jede_r Freiwillige bekommt ein selbstgebasteltes Album mit den Bildern der letzten Monate, Erinnerungen und Wünschen für die kommende Zeit. Von allen, die ich bis jetzt gesehen habe, hat Anne-Claire mit Abstand das schönste bekommen. Kein Wunder, dass sie beim Überreichen Tränen in den Augen hatte. Hinterher sind wir noch etwas trinken gegangen und wieder in Adinas Wohnung eingekehrt. Es wurde mal wieder spät ... oder früh. Anne-Claire hat jedenfalls nur eine Stunde schlafen können, bis um 6 Uhr dann ihr Taxi kam. Leider leider habe ich meinen Wecker nicht gehört und konnte mich nicht ordentlich von ihr verabschieden, was ich wahrscheinlich bis in alle Ewigkeiten bedauern werde. 




Anne-Claire war ein Sonnenschein und was diese WG bis jetzt zusammengehalten hat. Sie wird mir wirklich sehr fehlen, auch wenn sie in den letzten Monaten mehr mit Cristina unterwegs war. Immerhin weiß ich, dass sie Malta trotz aller Schwierigkeiten in guter Erinnerung behält. Ich freue mich darüber, dass jetzt ein viel größeres Abenteuer auf sie wartet und ich kann es kaum erwarten davon zu hören, was sie in den nächsten Monaten so erleben wird. 

Auf mich wartet nun erstmal ein neuer Mitbewohner, oder vielmehr wir auf ihn. Morgen Nachmittag kommt Anthony aus Lyon an, Anne-Claires Ersatz. Viel weiß ich noch nicht von ihm, aber in seinen Mails klingt er nett und er ist mindestens so aufgeregt wie wir. Gut für ihn: zwei Dezemberwochen lang wird er ganz alleine in der Wohnung sein, da wir Mädels nach Hause fliegen werden. 

Vorher habe ich außer der Mitbewohneraufregung noch das Midterm Meeting, dass jetzt für den 11. bis 14. Dezember bestätigt wurde und welches ich ganz sicher ohne Adina "durchleiden" muss. Kann ja nur schief gehen! 

Mach's gut, Anne-Claire.

(Noch 20 Tage bis zum Heimflug.)





2 Kommentare:

  1. Die Weihnachtsdeko ist fast so schön wie in Frankreich!;)

    Muuti

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  2. SOOOO PROUD
    auch, weil du nicht geweint hast ;)

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Ejja!

Ejja!

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Über die Autorin

Katharina, ihres Zeichens 19 Jahre jung, verbringt ein EFD-Auslandsjahr als Freiwillige bei der Inspire Foundation in Marsascala, Malta und hat manchmal das Bedürfnis, über ihre Erlebnisse zu berichten.