Sehr gut.

Der Februar war durch und durch golden und bekommt von mir offiziell das Prädikat "sehr gut". Viel ist mal wieder passiert, so viel, dass ich mich sicherlich nicht an alles erinnern kann, aber die Bilder helfen ja mal wieder ein bisschen. 

Wettertechnisch war dieser Februar einer der miesesten, den Malta seit langem gesehen hat, es hat praktisch täglich geregnet und die Sonne ließ sich leider außerordentlich selten blicken. Dadurch haben wir nicht allzu viel draußen gemacht und uns lieber in der Küche oder im Pub verkrochen. Immerhin kenne ich jetzt die Grundlagen des Rugbyspiels und bei Grey's bin ich beinahe zwei Staffeln weiter und verblüffe gelegentlich meine Englischlehrerin mit skurrilem Medizinwissen. Irgendwie muss man sich hier ja profilieren. 

Der 4. Feb war ein staatlicher Feiertag (weil Paulus Schiffbruch erlitt und so das Christentum nach Malta gebracht hat) und die peer group hat einen Ausflug nach Mdina gemacht. Ganz nebenbei ist dieser Tag zu einem der schönsten geworden, die ich bis jetzt hier hatte. Einfach, weil mir am Ende des Tages das Gesicht weh tat, weil ich so viel gelacht habe. Die Silent City konnten wir natürlich nicht ohne den obligatorischen Kuchen besuchen, was ein weiterer Grund zur Freude war. 



Kein Jahr ohne Karneval, also wurde dieser auch ausführlich gefeiert. Die anderen waren gut unterwegs, mich hat es nur am Samstag nach Gozo gezogen. Voll kostümiert sind wir schon morgens aufgebrochen und waren dank Van und Fähre gegen 13 Uhr in Nadur, Gozo, nur um dann festzustellen, dass der Karneval dort erst nach Sonnenuntergang beginnt. Glücklicherweise geht die Zeit mit einer beinahe 20-köpfigen Gruppe und Rugby relativ schnell rum. Natürlich hat es nach Sonnenuntergang angefangen zu regnen und den Großteil der Nacht nicht mehr aufgehört. Aber gut, als ob uns das stören würde. Ich muss schon sagen, Hut ab Malta - Karneval kannste. Natürlich war es anders, als ich es von zu Hause gewohnt bin (Hierauf ein dreifach kräftiges Geimel Helau!), aber es war echt schön, die Unterschiede zu erleben und zu feiern. Mir ist zumindest häufig die Kinnlade runtergefallen, wenn ich so manche Kostüme gesehen habe. 

Alle ein bisschen müde hinterher ...
Falls man es nicht erkennt: Ich war ein Amorengelchen. Valentinstag!

Am nächsten Wochenende gab es dann gleich die nächste Großveranstaltung: den Malta-Marathon, mit über 4000 Teilnehmer_innen aus der ganzen Welt. Wir Freiwilligen durften an zwei Stellen des Rundkurses (Ja, sie mussten Runden laufen. Malta ist nicht groß genug für einen Marathon. So viel dazu.) Powerradefläschen an die Läufer_innen verteilen. Das hieß dann aufstehen um 6 Uhr morgens, dann den Bus nehmen, Flaschen auspacken und waaaaarten, bis der Marathon endlich begann. Immerhin: Die Stimmung war top. Mit diesen Kolleg_innen kann es ja auch gar nicht anders sein! Es war harte Arbeit, ohne Frage, aber die Energie der Gruppe und der Teilnehmenden hat das wieder wett gemacht. Im Gegensatz zu manch andrer zusätzlicher Wochenendarbeit hatten wir uns diesen extra freien Tag wirklich verdient. 






Je länger ich hier bin, je mehr ich mit dieser Gruppe mache, desto weniger möchte ich, dass dieses Jahr, diese Erfahrung endet. Ich denke, ich habe ein paar Monate verschwendet, in denen ich mehr für mich geblieben bin und das bereue ich momentan sehr. Die Zeit will und muss ich jetzt aufholen. Auch wenn ich mich auf Einiges freuen kann, sobald ich zurück in Deutschland bin: Eigentlich will ich nicht zurück. Eigentlich will ich weiterhin hier arbeiten, die gute Atmosphäre zwischen uns genießen, nachmittags zum Strand, abends in den Pub und lachen, lachen, lachen, mit Cider in der Hand und Kodaline als Soundtrack im Hintergrund.  






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Ejja!

Ejja!

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Über die Autorin

Katharina, ihres Zeichens 19 Jahre jung, verbringt ein EFD-Auslandsjahr als Freiwillige bei der Inspire Foundation in Marsascala, Malta und hat manchmal das Bedürfnis, über ihre Erlebnisse zu berichten.